Jeder Femizid ist einer zu viel. Prävention. Jetzt!

Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Kernproblem. Die Union deutscher Zonta Clubs fordert Umsetzung der Istanbul Konvention durch eine Zentrale Koordinierungsstelle des Bundes. Foto: © UdZC | Zonta International

Offener Brief der Zonta-Union an Bundeskanzler Scholz

Berlin, 7. November 2022 – Mit einem offenen Brief an Bundeskanzler Scholz startet die Union deutscher Zonta Clubs ihre diesjährigen bundesweiten Zonta Says NO-Aktionen anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Zentrale Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention müsse endlich wahrnehmbar ihre Arbeit aufnehmen.

Ab sofort kann jede und jeder auf change.org unterzeichnen!

 

„Jeder Femizid ist einer zu viel. Gewalt gegen Frauen ist kein Missstand am Rande. Sie ist ein gesellschaftliches Kernproblem mit psychosozialen Langzeitfolgen für die Betroffenen, das große volkswirtschaftliche Schäden nach sich zieht. Damit behindert sie politische und wirtschaftliche Fortschritte, auf die es gerade in diesen Zeiten in allen Bereichen mehr denn je ankommt", heißt es im Schreiben der Union deutscher Zonta Clubs (UdZC) an Bundeskanzler Olaf Scholz. Die 4.000 Mitglieder von Zonta in Deutschland fordern eine ressortüber-greifende von der Zentralen Koordinationsstelle gelenkte Präventionsstrategie.

So soll das Thema „genderspezifische Gewalt" endlich auf allen Ebenen des Bildungssystems verankert werden „Es darf gar nicht erst zu Gewalt kommen. Wir können nicht früh genug damit beginnen, Jungen und Mädchen in einem
gleichberechtigten und fairen Umgang miteinander zu bestärken", sagt die amtierende UdZC-Präsidentin Katja Kamphans. „Viele Zonta Clubs fördern gezielt vor Ort entsprechende Präventionsprojekte an Schulen, Fachhochschulen und Institutionen für Kinder und Jugendliche", so Kamphans. Zivilgesellschaftliches Engagement sei unerlässlich, entscheidend seien jedoch koordinierte staatliche Maßnahmen auch der Täter-Prävention, verbindliche Lehrpläne und Rahmenrichtlinien auf Länderebene und eine ausreichende Finanzierung. Dazu müsse die im Koalitionsvertrag vereinbarte Zentrale Koordinierungsstelle endlich wahrnehmbar ihre Arbeit aufnehmen.

Bundesweit orange Zeichen gegen genderspezifische Gewalt

Seit ihrem Bestehen setzt sich die heute weltumspannende Frauenorganisation Zonta International, die mit generellem beratendem Status auch beim ECOSOC der Vereinten Nationen vertreten ist, für die Rechte von Frauen und Mädchen ein. Im Rahmen der diesjährigen 16 Aktionstage gegen Gewalt an Frauen machen Zonta Clubs ab dem 25. November erneut mit zahlreichen Zeichen in Orange auf das virulente Thema aufmerksam. „Wir sind in Sorge. Ukrainekrieg, Klimawandel, Energiekrise. Unter den aktuellen Bedingungen erfahren die Rechte von Frauen und Mädchen erneut einen Rückschlag, auch in Europa und auch in Deutschland. Gewalt gegen Frauen ist eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen und Ausdruck der mangelnden Gleichstellung der Geschlechter", sagt Ute Scholz, Präsidentin von Zonta International.

Frauen und Mädchen als gleichberechtigte Partner respektieren

„Frauen haben bei allem frauenpolitischen Fortschritt auch hierzulande noch keine gleichberechtige Mitsprache in Politik, Wirtschaft und Medien", führt Birgit Mähler, Delegierte der UdZC im Deutschen Frauenrat, aus. „Sie tragen nach wie vor die Hauptlast der Sorge- und Pflegearbeit, erhalten niedrigere Löhne und Renten und sind täglich mit genderspezifischer Gewalt konfrontiert. Das sähe anders aus, wenn Frauen und Mädchen selbstverständlich als gleichberechtigte Partner wahrgenommen und respektiert werden würden", ist sie überzeugt.

Digitale bundesweite Auftaktveranstaltung zu Zonta says NO

Samstag, 19. November 2022 | 16.30 Uhr - 18 Uhr

Zum Programm

Zur Anmeldung!